26.09.2024, Herne - Die Infoveranstaltung wurde von Univ.-Prof. Dr. Mortimer Gierthmühlen und dem geschäftsführenden Oberarzt Dr. Benedikt Alders geleitet und im Rahmen von „Komm an NRW“ angeboten. Beide Experten betonten die Bedeutung der Aufklärung über die Organspende.
Im ersten Teil des Abends erläuterte Prof. Gierthmühlen die Funktionsweise des menschlichen Körpers. Er erklärte, dass alle wichtigen Organe – Herz, Leber, Lunge, Niere und Gehirn – zusammenarbeiten und durch den Sauerstoff im Blut versorgt werden. Besonders das Gehirn sei der größte Verbraucher von Sauerstoff und spiele eine zentrale Rolle im Körper. Der Hirntod bedeute das „endgültige und vollständige Erlöschen der lebensnotwendigen Gehirnfunktionen“, womit der Tod des Menschen eintrete. Obwohl der Körper durch medizinische Geräte noch am Leben erhalten werde, bedeute dies nicht, dass der Mensch noch lebe. Der Herzschlag könne in diesem Fall weiterhin aufrechterhalten werden, aber sobald die Geräte abgeschaltet würden, höre das Herz innerhalb kürzester Zeit auf zu schlagen.
Dr. Alders ging darauf ein, wie der Organspendeprozess abläuft und betonte, dass es klare, gesetzlich geregelte Voraussetzungen gebe. Organe könnten nur gespendet werden, wenn der Hirntod zweifelsfrei diagnostiziert worden sei. Dabei werden nur bestimmte Organe wie Lunge, Leber, Niere und Herz gespendet, wobei besonders für die Leber keine Maschinen existieren, die deren Funktion ersetzen könnten. Die Notwendigkeit von Organspenden sei besonders in Deutschland hoch, da das Land im europäischen Vergleich die geringste Anzahl an Organspendern verzeichne.
Zum Abschluss wurde das häufig missverstandene Konzept des sogenannten „Steckerziehens“ diskutiert. Beide Experten betonten, dass jeder Mensch, der am Leben erhalten werden könne, die bestmögliche medizinische Versorgung erhalte – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. Wenn jedoch der Hirntod festgestellt werde, bedeute dies das Ende des Lebens, und die Geräte müssten abgeschaltet werden.