Herne gegen Rassismus
Islamische Gemeinde • 28. Januar 2019

24.06.2025, Herne - Am Dienstag besuchte die 8. Klasse des Pestalozzi-Gymnasiums Herne im Rahmen des Religionsunterrichts die Islamische Gemeinde Röhlinghausen. Begleitet wurde die Gruppe von ihrer Lehrerin Frau Lodewigs sowie von Tuncay Nazik und Salih Davulcu von der Gemeinde. Im Fokus standen zentrale Themen des Islam, darunter insbesondere die Wallfahrt nach Mekka (Hadsch), die als fünfte Säule des Islam bislang noch nicht im Unterricht behandelt wurde. Zudem ging es um das Verhältnis von Bibel und Koran sowie um die besondere Rolle Jesu im Koran – als wichtiger Prophet, aber nicht als Sohn Gottes, wie im Christentum. In der anschließenden Pause konnten sich die Jugendlichen bei Kickertisch, Tischtennis und Dart austoben, bevor es weiter in den Austausch ging.

24.06.2025, Dortmund - Der Fachtag „Von der Wissenschaft in die Praxis: Mehrsprachigkeit im Bildungsalltag“ wurde von der Projektgruppe BeeMEHR unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Mertins veranstaltet. Ziel war es, einen produktiven Austausch zwischen Forschung, Bildungspraxis und Gesellschaft zu ermöglichen und Perspektiven für eine stärkere Verankerung von Mehrsprachigkeit im Bildungsalltag zu entwickeln. Nach einem einführenden Impulsvortrag von Prof. Dr. Mertins und Katrin Odermann, hatten Teilnehmende die Möglichkeit in interaktiven Workshops, Dialogforen und Fachgesprächen miteinander zu diskutieren. Auch Tuncay Nazik von der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen, die als Kooperationspartnerin im Projekt BeeMEHR mitwirkt, durfte einen Vortrag halten. Nazik zeigt auf, wie gelebte Mehrsprachigkeit in der Gemeindepraxis aussieht – etwa durch religiöse Bildung in verschiedenen Sprachen, mehrsprachige Gottesdienste oder elterliche Sprachvorbilder im familiären Alltag.

Religionsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht und Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften. Doch wie hat sich dieses Recht historisch entwickelt? Vor welchen Herausforderungen steht Europa heute, wenn es um die freie Religionsausübung geht? Wie lassen sich religiöse Vielfalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt miteinander in Einklang bringen? In seinem Vortrag beleuchtet Dr. Murat Çağlayan, Historiker und Islamwissenschaftler, die historische Entwicklung der Religionsfreiheit in Europa, analysiert aktuelle Debatten und zeigt Perspektiven für eine zukunftsfähige Gestaltung religiöser Pluralität auf. Wann: 23.06.2025, 18 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Um Anmeldung unter +49 170 2679898 oder per Mail an info@ig-ev.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Veranstaltung „Religionsfreiheit in Europa - Geschichte, Herausforderungen und aktuelle Perspektiven“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

19.06.2025, Amsterdam - Unter dem Titel „Zeitreise in die NS-Zeit mit Zeitzeug:innen“ fuhren rund 30 Mitglieder der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen in der Begleitung von Hanneke Schmitz, geborene Günzburger, die als Zweitzeugin gemeinsam mit ihrem Ehemann Peter Schmitz die Geschichte ihrer jüdischen Familie erzählte, nach Amsterdam. Den Auftakt bildete ein Vortrag über die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in Deutschland und den besetzten Niederlanden. Im anschließenden Workshop arbeiteten die Teilnehmenden mit Dokumenten und biografischen Materialien und setzten sich mit persönlichen Schicksalen auseinander. Auch wurde die frühere Wohnung der Familie Günzburger in der Plantage Kerklaan in Amsterdam besucht. Dort berichteten Hanneke und Peter über die Deportation von Hannekes Großeltern Julius und Sophie Günzburger, die 1943 nach Westerbork verschleppt und 1944 ins Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert wurden. Beide starben dort Anfang 1945 unter menschenunwürdigen Bedingungen. Hanneke erzählte auch vom Leben ihrer Mutter Gerda Günzburger, geborene Elias – eine Hernerin, deren Leben von Exil, Widerstand und drohender Deportation geprägt war. Ein Moment der Erinnerung war der Besuch des Monuments der Namen. In Stein graviert sind dort tausende Namen jüdischer Opfer – darunter auch Julius und Sophie Günzburger. Zudem wurde die Hollandsche Schouwburg, einst Sammelstelle für Deportationen, heute Gedenkstätte, besucht. Die Veranstaltung „Zeitreise in die NS-Zeit mit Zeitzeug:innen“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Religionsfreiheit ist ein zentrales Menschenrecht und Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften. Doch wie hat sich dieses Recht historisch entwickelt? Vor welchen Herausforderungen steht Europa heute, wenn es um die freie Religionsausübung geht? Wie lassen sich religiöse Vielfalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt miteinander in Einklang bringen? In seinem Vortrag beleuchtet Dr. Murat Çağlayan, Historiker und Islamwissenschaftler, die historische Entwicklung der Religionsfreiheit in Europa, analysiert aktuelle Debatten und zeigt Perspektiven für eine zukunftsfähige Gestaltung religiöser Pluralität auf. Wann: 23.06.2025, 18 Uhr Wo: Islamische Gemeinde Röhlinghausen (Rheinische Straße 25, 44651 Herne) Um Anmeldung unter +49 170 2679898 oder per Mail an info@ig-ev.de wird gebeten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Die Veranstaltung „Religionsfreiheit in Europa - Geschichte, Herausforderungen und aktuelle Perspektiven“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

15.06.2025, Herne - Das Buch handelt von der Geschichte des ägyptischen Arztes Mohammed Helmy, der während der NS-Zeit die jüdische Jugendliche Anna Boros versteckte und rettete. Ronen Steinke schilderte, wie Helmy unter ständiger Gefahr für das eigene Leben der Gestapo immer wieder entkam – ein außergewöhnlicher Akt von Menschlichkeit, für den er als bislang einziger Araber von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde. Steinke führte das Publikum auch in eine oft vergessene Welt: das arabische Berlin der 1920er-Jahre. Er sprach über die kulturelle Vielfalt jener Zeit, über zwölf arabische Zeitungen, die damals in Berlin erschienen, und über die enge Verbindung zwischen Muslim:innen und Jüd:innen, die in dieser Epoche selbstverständlich gelebt wurde. Ein Beispiel war die Geschichte von Dr. Hugo Markus, einem Mitglied der jüdischen Gemeinde, der zum Islam konvertierte, aber weiterhin aktives Gemeindemitglied blieb. Für Markus war der Islam keine Absage an sein Jüdischsein – vielmehr sah er keinen Widerspruch zwischen beiden Identitäten, wie Steinke erklärte. Zum Schluss hob Steinke die Rolle der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen hervor. Wörtlich sagte er: „Gerade in diesen hasserfüllten Zeiten sollte man umso mehr Begegnungsorte schaffen – so wie es die Islamische Gemeinde mit großem Einsatz tut.“ Die Lesung „Der Muslim und die Jüdin“ wird von der Landesinitiative Europa-Schecks des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

12.06.2025, Herne - In dem von knapp 50 Personen besuchten Vortrag in den Räumlichkeiten der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen machte Prof. Dr. Fereidooni deutlich, dass Rassismus keine Randerscheinung ist, sondern in allen gesellschaftlichen Schichten vorkommt. Er betonte auch, dass Narrative über die vermeintlichen „Anderen“ je nach Bedarf flexibel eingesetzt werden, um eine Bedrohung zu konstruieren. Beim Thema Antimuslimischer Rassismus ging es unter anderem um das Kopftuch als Projektionsfläche: Während es bei einer Putzfrau akzeptiert wird, erscheint es bei einer Lehrerin als „Gefahr für die abendländische Kultur“. Auch Studien zu Benachteiligung im Schulalltag – z. B. bei der Bewertung von Leistungen – wurden vorgestellt. Antisemitismus wurde als tief verwurzelte Struktur beschrieben, die nicht von der tatsächlichen Präsenz jüdischer Menschen abhängt. Vielmehr lebt sie von Verschwörungsmythen, kollektiven Zuschreibungen und Bildern. Dabei sind echte Begegnung auf Augenhöhe sowie die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie und Sozialisation laut Fereidooni die wichtigsten Schritte im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus.