Friedensgebete
Am Freitag, dem 24.02., jährte sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zum ersten Mal.
Am Samstag, dem 25.02., trafen wir uns um 11 Uhr wie gewohnt zum Friedensgebet. Diesmal wurde insbesondere den betroffenen
Menschen im Kriegsgebiet gedacht.
Pfarrerin Melanie Jansen von der Evangelischen Kirchengemeinde Haranni, Pfarrer Georg Birwer von der Katholischen Gemeinde St. Dionysius und Tuncay Nazik von der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen haben das Friedensgebet gestaltet.
Um die hundert Menschen nahmen an dem Gebet teil. Auch OB Frank Dudda sprach ein Teil der Segenswünsche aus.
Es gab auch eine Spendenaktion. Die Schüler:innen der Schillerschule haben mit selbstgebastelten Kleinigkeiten um Spenden gebeten, die für die ukrainischen und von dem Erdbeben betroffenen Kinder in der Türkei und Syrien bestimmt waren.
Unser Beitrag zum Friedensgebet
Trauriger Jahrestag
Das Ende einer westlichen Illusion
Es gibt keine genauen Angaben zu den Toten im Ukraine-Krieg. Unterschiedliche Schätzungen gehen weit auseinander. Doch egal wie viele es sind, es sind immer zu viele. Dieses sinnlose Töten kann aber nur ein Ende finden, wenn der Aggressor, in diesem, wie auch in vielen anderen Fällen, Russland, gestoppt wird.
Und schon treffen wir auf unser westliches Problem: wirtschaftliche Interessen treffen auf die Wahrung unserer vermeintlichen Werte. Denn der Krieg wurde erst interessant für uns, als sich greifbare Konsequenzen für uns abzeichneten. Wo war der moralische Westen als Putin in Tschetschenien, Bosnien, Georgien und Syrien einen Krieg begann bzw. dort den Krieg vorantrieb? Wo war der moralische Westen als Putin 2014 völkerrechtswidrig die Krim annektierte?
Putin hat sich daran gewöhnt, dass man ihn machen lässt. Dass man seine Machenschaften ignoriert, solange sie einen nicht direkt beeinflussen. Doch damit war am 24.02.2022 schlagartig Schluss. Jetzt musste die ganze Welt, insbesondere Europa, auf die Ukraine schauen, denn der Krieg fand plötzlich vor der eigenen Haustür statt.
Ein Jahr voller grausamer Morde und Angriffe auf zivile Infrastruktur und unschuldige Menschen. Und noch ist der Krieg nicht zu Ende.
Doch es gibt auch kleine Hoffnungsschimmer. Auch der Glaube kann in solchen Zeiten ein Anker sein. Er schenkt einem Zuversicht, wenn alles eigentlich ausweglos scheint. Er schenkt einem Mut, wenn man eigentlich aufgeben will. Er erinnert einen immer an Gott, zu dem wir auch nach einem Jahr Krieg noch beten. Wir beten für den Dialog zwischen den Menschen. Wir beten für Frieden und Harmonie. Wir beten für Gesundheit und ein sicheres Zuhause für alle Menschen.